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Journalistische Darststellungsformen (JDF)

Wenn Journalisten einen Text schreiben, dann haben sie nicht das sprichwörtliche leere Blatt Papier vor sich, sondern immer schon eine Struktur: die so genannte journalistische Darstellungsform. In unserer digitalen Welt könnte man auch von CMS sprechen, also von einem Content Management System. Alle journalistischen Werke haben eine jeweils spezielle Form, an die sich der Journalist halten muss (ja, es gibt Ausnahmen. Aber die kommen später…). Und diese Struktur, diese Form nennt ist es eben die journalistische Darstellungsform.

Journalistische Darstellungsformen (JDF) werden nicht zufällig produziert/veröffentlicht, sondern sie stehen in einem logischen Zusammenhang und in zeitlicher Abfolge eines Ereignisses:

– Die Nachricht steht am Anfang, sie nennt das Wichtigste.
– Der Bericht bringt Details, Ursachen, Zusammenhänge, Einordnung, hat Zitate.
– Der Hintergrundbericht betrachtet einen Aspekt aus verschiedenen Perspektiven.
– Das Interview lässt anlässlich des Ereignisses einen Menschen zu Wort kommen.
– Der Kommentar bewertet ein Ereignis, zeigt (neue) Zusammenhänge auf.
– Reportage/Porträt zeigen eine Facette, einen Menschen zu einem Ereignis.

Bis auf den Kommentar ist für diese journalistischen Darstellungsformen ein Produktionsort erforderlich: Man muss dort sein, um anschließend darüber berichten zu können.

Es gibt noch mehr JDF, auch Mischformen; für jetzt und hier reichen aber Nachricht, Bericht (Print, Radio, Fernsehen) und Hintergrundbericht.

Die häufigste Darstellungsform in einer Zeitung (egal, ob gedruckt oder online), in einer aktuellen Radio-/TV-Sendung, ist der Bericht. Berichte zu schreiben ist im Journalismus das „Brot-und-Butter-Geschäft“. Wie jede Darstellungsform, hat auch der Bericht eine Struktur, ein so genanntes Format. Das besteht aus einzelnen Absätzen, die ich Bausteine nenne. In diesen Absätzen müssen bestimmte Informationen stehen, und in jedem Baustein stehen die Ergebnisse unterschiedlicher journalistischer Leistungen. Diese Leistungen müssen für Leser, Hörer, Zuschauer (LHZ) klar erkennbar sein.

Wer nichts erlebt – kann nichts berichten.