Die Nachricht
Nachrichten sind journalistische, nicht-chronologische
Beschreibungen und Informationen von Ereignissen, die für LHZ
neu und relevant sind.
Die Nachricht ist die
kürzeste journalistische Darstellungsform. Die Nachricht
informiert in wenigen Sätzen über ein aktuelles, relevantes
Ereignis. Statt „Nachricht“ spricht der Journalismus manchmal
auch von „Meldung“ oder auch „Kurzmeldung“. Um die
journalistische Sprache (das Wichtigste nach vorn, objektiv,
wahr, verlässlich) zu lernen, eignen sich Nachrichten sehr gut,
denn von allen journalistischen Darstellungsformen gelten für
Nachrichten nur wenige und dazu noch klar erkennbare Regeln:
Aktualität und Relevanz
Damit aus einem
Ereignis eine Nachricht (oder auch Bericht) wird, braucht es
zwei Voraussetzungen: Aktualität und Relevanz. Aktualität
heißt: Etwas ist neu, anders als bisher. Meistens bedeutet es
auch: Es gibt ein Problem, oder ein Problem ist gelöst worden.
Relevanz heißt: Das Ereignis muss für die Zielgruppe wichtig
sein, muss die LHZ also entweder betreffen, zumindest aber
interessieren.
Reihenfolge der Informationen
Nachrichten
bringen das Wichtigste zuerst. Dann folgen, mit abnehmender
Wichtigkeit, die weiteren Informationen. Um bei einer Nachricht
nichts Wichtiges zu vergessen, orientiert man sich an den
sieben „W“: Wer, Was, Wann, Wo, Wie, Warum, ggf. auch noch:
Woher (Quelle).
Nachrichten: Bausteine,
Reihenfolge
Überschrift, Leadsatz; Details; danch
kann die Reihenfolge variieren: Einordnung/Ursache;
Vorgeschichte; Ausblick.
Zusätzlich möglich: Ein Satz vor dem Leadsatz (Auftakt; blind
lead); Zitate; Foto oder Grafik. Eine Nachricht kann von hinten
gekürzt werden, ohne dass dadurch wesentliche Informationen
verloren gehen.
Nachrichten: Zeitformen
- Die (verkürzte)
Überschrift steht im Präsens.
- Der Leadsatz steht im Perfekt (natürlich nur: Ereignis liegt
in der Vergangenheit).
- Ablauf/Details stehen im Präteritum (natürlich nur, wenn ein
Ereignis in der Vergangenheit liegt...).
- Die Vorgeschichte steht im Plusquamperfekt.
- Die indirekte Rede steht im Konjunktiv.
- Der Ausblick steht im Futur oder Präsens mit Zukunftsverweis.
Ja, das sind viele Vorgaben, ist ein strenges Format. Der Vorteil: Mit einem solchen Nachrichten-Format kannst du sehr einfach Nachrichten schreiben.
Hier ein Nachrichten-Beispiel, fiktiv:
(Überschrift, im Präsens)
"Mensa-Koch versalzt Studierenden die Suppe"
(Auftakt, im Präsens)
„Große Übelkeit an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.“
(Leadsatz, im Perfekt)
„Ein Mensa-Koch der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg in Sankt
Augustin hat gestern eine Bohnensuppe versalzen.“
(Details, im Präteritum)
„Viele Studierenden ließen ihr Essen stehen, einige löffelten
aber weiter. Sie klagten danach über Übelkeit und großen Durst.
Verletzt wurde niemand.“
(Zitat,indirekte Rede)
„Der Koch sagte, er habe Liebeskummer und beim Essen immer
wieder an seine Ex-Freundin denken müssen.“
(Vorgeschichte, im Plusquamperfekt)
"Vor drei Jahren hatte der Koch schon einmal das Mensa-Essen
versalzen."
(Ausblick, Präsens mit Zukunftsverweise "will")
„Als Entschuldigung für die Studierenden will die Mensa morgen
Steaks servieren.“